Swara

Hey liebe Leute, heute, geht es um einen Begriff, der im Westen nahezu unbekannt ist, und doch soviel Bedeutung hat. Exkurs N°2 handelt von:

N° 2: Swara „Nach Vorstellung der Inder liegt das Geheimnis der Musik allein in der Substanz von Swara. Was ist Swara? Swara ist Teil einer lebendigen menschlichen Äußerung. Es ist eine Verwandlung der Töne, in die man die Essenz seiner Selbst gibt. Übersetzt bedeutet Swara: Swa = das Selbst, ra = schenken. Sich Selbst in jedem Ton schenken… Wenn man das geheimnisvolle Reich des Swara betreten hat, beeinflusst bereits die leiseste Emotion das Swara und ohne aktive Bemühung verändert sich dessen Qualität und Klangfarbe. Jeden einzelnen Ton wie ein Meister zu spielen, hat in der klassischen indischen Musik große Bedeutung. Im Westen behandeln wir die Musik dagegen wie eine Wissenschaft, das aber ist sie gerade nicht. Musik ist eine religiöse Erfahrung, geistige Religion, ein Seinszustand, eine höchst feine Form der Wahrnehmung, keine reine Sache des Wissens. Die Musik sollte also nicht nur aus Tönen, sondern aus SWARA bestehen. Durch Übung und Bemühung können wir unsere Hörfähigkeit dafür grundlegend ändern. Richtiges Hören bewirkt dreifache Wahrnehmungskraft: intellektuelle- (Geist), emotionale- (Herz) und physische Kraft (Körper). Alle Kräfte sollten dabei gleich entwickelt sein, und es sind die Empfindungen, die dem Wissen den Platz zuweisen. Musik verbindet dann die physische, reale Welt mit der geheimnisvollen Welt des menschlichen Geistes, der Substanz menschlichen Seins. Man sagt: In der Musik bekommt man das, was man kennt und weiß, und man kann seiner Musik nur die Bedeutung verleihen, die man im eigenen Leben erblickt. Was einem Sänger geschenkt ist, darum ringen die Instrumentalisten: das Instrument in eine Stimme zu verwandeln, um eine direkte menschliche Wirkung zu erzielen.“ Soviel zur indischen Musik, vielleicht probiert Ihr es aus. Auf jeden Fall bis zur nächsten Woche, heute mal mit dem Motto meiner Blutgruppe: Be positiv!